Klimacamp: 100 Jahre Radfahren in Bochum
Veranstaltung im Klimacamp an der Grabenstraße mit Gisbert Marx (OSM) und Ute Leschny (Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet)
In den vergangenen zwei Jahren hat ein beeindruckendes Projekt unter der
Leitung von Ute Leschny die Entwicklung des Radfahrens in Bochum in den
vergangenen 100 Jahren nachgezeichnet. Die als Broschüre erschienene
Auswertung beleuchtet das Radfahren mit seinen kulturellen, sozialen,
umwelt- und und wirtschaftspolitischen Aspekten. Die Bedeutung des
Fahrrads und sein Image war im Lauf der Zeit starken Veränderungen
unterworfen. Für das Jahr 1962 wird nachgezeichnet, wie politische
Entscheidungen des Stadtrats die Umwandlung der innenstädtischen Radwege
in Parkflächen bewirkten. Mit den Radwegen und dem weltweiten Leitbild
der autogerechten Stadt verschwanden die zuvor überaus zahlreichen
Radfahrer und Radfahrerinnen fast völlig aus dem Stadtbild. Ein
besonders spannender Aspekt im Rahmen des Projekts war daher das
Kartieren historischer und heutiger Radwege über das Open-Source
Kartenwerk OpenStreetMap (OSM) in Zusammenarbeit mit der OSM-Gruppe Bochum.
Angesichts neuer klimapolitischer Ziele und des Radentscheids gibt es
inzwischen auch in Bochum wieder verstärkt öffentliche Diskussionen über
das Radfahren als sozialverträgliche und umweltgerechte Form der
Nahmobilität. Auch darüber soll im Rahmen der Veranstaltung diskutiert
werden.
Möglich wurde das Projekt „100 Jahre Radfahren in Bochum“ durch eine
Förderung der GLS Treuhand e.V. Bochum im Rahmen des Projektaufrufs
„Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet“.