Mobilitätswende in Bochum stockt weiter – Viele Problemstellen wurden auf Veranstaltung der Radwende sichtbar
In der vollen Quartiershalle der KoFabrik diskutierten am 25.01. über 80 Menschen zusammen mit der Moderatorin Prof. Sigrid Graumann (Rektorin Evangelische Hochschule Bochum) sowie Martina Schnell (Die SPD im Rat), Raphael Dittert (Die Grünen im Rat) und Marek Nierychlo (Radwende Bochum) über die schwierige Situation des Radverkehrs in Bochum.
Die Politiker:innen zeigten Verständnis, äußerten selber Unzufriedenheit mit der Situation. Sie versicherten, an der Notwendigkeit einer Mobilitätswende, hielten sie fest und seien darum bemüht. Frau Schnell und Herr Dittert wiesen auf viele Baustellen hin, an denen schon etwas passiere. Unklar blieb, wie daraus die Ziele des Leitbildes Mobilität und der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte in Nordrhein-Westfalen) erfüllt werden können. Die AGFS gibt 25% Radverkehr als Ziel aus, bisher sind es in Bochum nur 7%. Das Leitbild strebt eine Stärkung des Umweltverbundes um 20% an.
Ein Problem sei die Verwaltung, die die Maßnahmen umsetzen müsste. Diese sei unterbesetzt. Hier scheint vor allem der Chef der Verwaltung, Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gefragt.
Einzelmaßnahmen, die immer wieder unter dem Vorbehalt ständen, Autoverkehr auch fließen zu lassen, seien dazu ungeeignet, kritisierte Marek Nierychlo von der Radwende. Auch 10 Monate nach dem Aufbruch Radverkehr, der am 01.04.2022 im Rat beschlossen wurde, ist noch keine Änderung richtig sichtbar. Das betrifft z.B. Fahrspuren und Straßenrandparken.
Ein Schwerpunkt der Äußerungen aus dem Publikum waren die massenhaft geduldeten Verkehrsverstöße durch illegales Parken. Viele Anwesenden forderten die Politik auf, die Straßenverkehrsordnung (StVO) durchzusetzen. So sollten u.a. Parkmarkierungen auf Gehwegen bei Restbreite unter 250 cm entfernt werden.
Am Ende waren sich alle Teilnehmenden auf dem Podium einig, dieses Veranstaltungsformat fortsetzen zu wollen und ggf. den Verkehrsbeirat zu stärken.
Die Radwende kündigte an, weiterhin Kümmererin für die zahlreichen Probleme, mit denen Radfahrende in Bochum konfrontiert seien, zu bleiben.