Mängeltour auf der Dorstener Straße erkennt viele Gefahren

Am 16.03 lud die Radwende erneut zur Mängeltour an der Dorstener Straße ein. Dabei konnten wir feststellen, dass im Vergleich zu der Mängeltour 2020 sich nichts geändert hat. Auch der getötete Radfahrer im Januar 2022 scheint bei der Verwaltung kein Umdenken an der Gestaltung der Radinfrastruktur zu bewirken. Trauriger weise muss in Erinnerung gerufen werden, dass im November 2016 ein Radfahrende in Wattenscheid getötet wurde und auch dort nichts an der Gefahrenstelle geändert wurde.

Aber kommen wir zurück zu der Dorstener Straße. Erst vorgestern gab es erneut einen schweren Unfall. Dabei ist ein Radfahrer gestürzt und ein LKW überfuhr seinen Arm.  Das problematische an der Dorstener Straße ist der zu schmale Radweg, der teilweise nur 80 cm Breite beträgt und die parkenden Fahrzeuge rechts, an denen man gleichzeitig mit einem Meter Abstand vorbei fahren soll.

Mit dem mitgefahren Openbikesensor konnten wir zahlreiche Überholabstände von unter 1m feststellen. Mit einem Minimum von nur 49 cm fuhr die Straßenbahn an uns vorbei. Eine leichte Unachtsamkeit und solche Vorgänge können tödlich enden.

Zusätzlich Engstellen an den Haltestellen erhöhen noch mal das Unfallrisiko.  Ein Überholen ist hier aber rechtlich nach der Straßenverkehrsordnung gar nicht möglich.

Wir haben im Bild festgehalten, wie die Situation mit einem 1,5m breiten Radweg und 1,5 m Sicherheitsabstand aussehen würde.

Zur Erinnerung: Im April 2020 erfolgte eine Neuregelung der StVO, der eine verpflichtenden Mindestabstand von 1,50 Metern zum Überholen von Radfahrer:innen fest schrieb. Beim Fahrradanhänger oder Kind im Kindersitz muss der Abstand sogar 2m betragen. Dabei wird das Überholen von Radfahrenden an der Dorstener Str. kaum noch möglich.

Die Dorstener Straße ist ein Problemfall und sicheres Radfahren mit einem durchgehenden Radweg zur Zeit nicht gegeben. Die Politik und Verwaltung spielt auf Zeit, doch diese ist nicht vorhanden, denn die schweren und tödlichen Unfälle häufen sich in Bochum.