Radweg auf der Wittener Straße in Langendreer sollte jetzt kommen
Laut dem Leitbild Mobilität möchte die Stadt Bochum die Verkehrsanteile weg vom mobilen Individualverkehr zum Umweltverbund aus Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV lenken. Um mehr Menschen von der Nutzung des klimafreundlichen Fahrrads zu überzeugen, benötigt die Stadt dafür als Voraussetzung eine Infrastruktur mit einem sicheren und durchgehenden Radnetz, wie es viele Städte schon heute besitzen. Dies stellt zweifelsfrei einige Herausforderungen und benötigt Ressourcen. An vielen Stellen sind Verbesserungen allerdings auch einfach, schnell und ressourcenarm herstellbar. Zum Beispiel an der Wittener Straße zwischen Alter Wittener Straße und Universitätsstraße.
Dort gibt es bisher eine radunfreundliche Verkehrsführung. Während auf 4 Fahrspuren vergleichsweise wenige Autos fahren, müssen sich Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sich auf zwei bis drei Metern in zwei Richtungen einem schlecht beleuchteten Weg mit vielen Bodenschäden teilen. Der Weg wird aktuell saniert. Dabei wird die Breite des kombinierten Rad-/Fußweges auf teilweise 1,2 m verengt.
Die ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, das in Deutschland gültige technisches Regelwerk) gibt allerdings 1,8 m pro Fahrtrichtung und 2 m Fußweg als Mindestmaße vor. In diesem Bereich ist ein vorschriftsmäßiger Fuß- und Radweg in der bisherigen Form einfach nicht möglich. Platz wäre vorhanden, wenn in beiden Fahrtrichtungen jeweils eine Fahrspur umwandelt würde. Die Wittener Straße hat hier ein geringes Verkehrsaufkommen. Der Führung über ein Fahrspur je Richtung schränkte den Autoverkehr daher in keiner Form ein. Während der aktuellen Bauarbeiten mit einspuriger Verkehrsführung hat sich bereits gezeigt, dass sich keinerlei Staus gebildet haben.
SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Bochum-Ost haben daher nach Einschätzung von Radwende Bochum völlig zurecht angeregt, dort einen Radweg auf jeweils einer der bisherigen Autospuren anzulegen. Die Stadtgestalter haben parallel dazu im Rat einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Am 4.November soll das Thema im Mobilitätsausschuss verhandelt werden. Radwende erwartet, dass dort die radunfreundliche Verkehrsführung beendet wird und durch einfache Markierungsarbeiten eine gute Lösung für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen beschlossen wird.