Lösungen statt Beschimpfungen – Radwende fordert Trennung von Fuß- und Radwegen
Mit dem zunehmenden Radverkehr tauchen häufiger Konflikte auf kombinierten Rad-Fußwegen auf. Zuletzt äußerte der Bezirksbürgermeister Bochum Süd Helmut Breitkopf (SPD) einseitige Schuldzuweisungen gegenüber Radfahrer*innen. In der Tat verhalten sich auch Radfahrer*innen nicht immer rücksichtsvoll. Die pauschale Verurteilung von Radfahrer*innen, die Situationen auslösten, die „kaum schlimmer als die Hölle“ seien, weisen wir jedoch entschieden zurück. Diese Konflikte würden nicht auftauchen, wenn es eine fehlertolerante also getrennte Infrastruktur gebe.
Besonders Sorgen macht Radwende, dass sich in Sozialen Medien dadurch anscheinend Einzelne bereits zu Gewaltaufrufen gegen Radfahrer*innen legitimiert fühlten.
Radwende irritiert die als Beschimpfungen wirkenden Äußerungen durch einem politischen Entscheider wie Herrn Breitkopf. Gerade in seiner Funktion als Bezirkbürgermeister hätte sich Herr Breitkopf bisher bereits engagiert für sichere Radstreifen zum Beispiel zur Universität oder getrennte Rad-/Fußwege zwischen Laer und dem Kemnader Stausee einsetzen können. Radwende möchte genau dies nun tun. Wir laden Herrn Breitkopf daher zu einem Ortstermin in Querenburg ein, um gemeinsam über konstruktive Lösungen nachzudenken. Insgesamt fordern wir Dialog statt Konfrontation, Wertschätzung und Respekt statt Verunglimpfung.
Lösungen sieht Radwende in erster Linie in einer getrennten und guten Infrastruktur für alle Verkehrsarten. Übrigens ist dieses auch eine Forderung der AGFS, der Bochum beigetreten ist. Insbesondere für das Radfahren fehlt diese Infrastruktur, die das sichere Mit- und Nebeneinander im Verkehr ermöglicht. Diese besteht neben Tempo30 Zonen aus viel zu wenigen, teilweise gefährlichen Radwegen sowie kombinierten Rad-Fußwegen.
Letztere werden zwar von der Stadt als Radinfrastruktur ausgewiesen, ermöglichen aber formal gar kein Radfahren in einem normalen Radtempo von 20 km/h. Denn völlig zu recht gilt hier Rücksichtnahme auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen also Fußgänger*innen. Radwende appelliert an alle Radfahrer*innen sich entsprechend rücksichtsvoll zu verhalten. Ebenso begrüßt Radwende die neuen Hinweisschilder der Stadt, die alle Verkehrsteilnehmer*innen um stärkere Rücksichtnahme bitten.
Sowohl manche zu Fuß Gehenden, wie Radfahrer*innen und Autofahrer*innen halten sich nur leider nicht immer an das Gebot der Rücksichtnahme. Da eine flächendeckende ständige Kontrolle nicht möglich ist, sieht Radwende eine wirkliche Lösung der Konflikte darin, diese durch Trennung der Verkehre zu verunmöglichen. SPD und Grüne haben dies richtigerweise in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten. Vorhandene kombinierte Rad-Fuß-Wege sollten mittelfristig abgeschafft werden. Neue kombinierte Wege sollten nicht gebaut oder ausgewiesen werden.
Radwende appelliert in diesem Zusammenhang an alle Verantwortlichen in Politik und Verwaltung nicht wie geplant neue kombinierte Rad-Fußwege auf der Königsallee und der OPEL Trasse zu erstellen.