Corona Maßnahmen in Stuttgart: Zahl der Radfahrenden steigt drastisch
Der Pressedienst der Landeshauptstadt Stuttgart meldete am 11.05.2020:
Immer mehr Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in Stuttgart – neuer Tagesrekord auf der König-Karls-Brücke
In Stuttgart sind immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs, unter anderem wurde an der Zählsäule auf der König-Karls-Brücke am 26. April ein Tagesrekord mit mehr als 7.500 Vorbeifahrenden aufgestellt. Darauf hat die Landeshauptstadt Stuttgart am Montag, 11. Mai, hingewiesen. Am Vormittag hatte das Landesverkehrsministerium das Fahrrad als „eine der zentralen Säulen der Mobilität der Zukunft“ bezeichnet und eine erhebliche „Erweiterung des Fördervolumens“ angekündigt.
Seit Beginn der Corona-Beschränkungen hat sich die Anzahl der Radler am Wochenende praktisch verdoppelt. Über die Osterferien haben die Stuttgarter vermehrt Ausflüge in die nächste Umgebung gemacht. Möglich war das auch durch einen extrem trockenen und warmen April, der mit mehr als 300 Sonnenstunden selbst Rekorde aufstellte.
Um den Umstieg auf das Fahrrad zu Coronazeiten zu erleichtern, hat Stuttgart bereits eine Reihe von Maßnahmen initiiert:
- die Sonntag-Sperrung der Hofener Straße für den Autoverkehr wurde um drei Wochen vorgezogen
- der kostenlose Verleih an den RegioRad-Stationen wurde auf eine Stunde verlängert
- mit der Bike Citizens App kann man Karten von Stuttgart kostenlos herunterladen
- kürzlich wurden temporäre Radwege für die Theodor-Heuß-Straße und die Holzgartenstraße beschlossen
Auch ohne Corona-Einflüsse nimmt der Radverkehr in Stuttgart stetig zu. Das zeigen die Zahlen der letzten fünf Jahre an den Dauerzählstellen: Die durchschnittliche Steigerung pro Jahr lag in der Böblinger Straße bei 9,3 Prozent und auf der König-Karls-Brücke bei 6,8 Prozent. Der Anteil der Radfahrer am Verkehrsaufkommen lag 2017 bei 8 Prozent. Im Jahr 2013 waren es noch 5 Prozent. Die Landeshauptstadt hat sich 2019 vorgenommen, eine Fahrradstadt zu werden und den Anteil der Radler auf 25 Prozent zu steigern. Dafür werden rund 20 Euro je Einwohner für den Ausbau der Radwege und Abstellanlagen investiert, dieser Betrag soll gar auf 40 Euro je Einwohner anwachsen.
Die Stadt hat 2019 die ersten Projekte der Fahrradoffensive umgesetzt. So wurden z.B. 700 neue Radbügel aufgestellt, 14 RegioRad-Stationen eröffnet und 15 Maßnahmen auf den Hauptradrouten umgesetzt. In Summe über 40 Projekte und Einzelmaßnahmen, die initiiert wurden. In den nächsten Jahren kommen rund 80 Projekte und Planungen hinzu, wie zum Beispiel Fahrradstraßen, Radschnellwege und weitere Sammelgaragen am Hauptbahnhof und in Wohngebieten.
Um das Fahrradfahren in Stuttgart noch attraktiver zu machen, wird die Landeshauptstadt vom Land gefördert. Als RadKULTUR Kommune sollen die Bürgerinnen und Bürger mit einem vielfältigen Programm für das Fahrrad begeistert werden. Auch die Aktion STADTRADELN soll den Umstieg auf das Fahrrad erleichtern und in Stuttgart den Wandel der Mobilitätskultur vorantreiben.“