Endlich Ernst machen – rasche Beauftragung und Umsetzung eines Radverkehrskonzepts
Endlich Ernst machen mit der Förderung des Radverkehrs – Bündnis Radwende Bochum fordert rasche Beauftragung und Umsetzung eines Radverkehrskonzepts
Seit inzwischen mehr als 20 Jahren laboriert die Stadt Bochum erfolgslos an Radverkehrskonzepten herum. Im öffentlichen Raum dominiert weiterhin das Auto, mit erheblichen Nachteilen für die Lebensqualität, Umwelt- und Stadtentwicklung.
Die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte NRW (AGFS) im Jahr 2016 war mit dem Anspruch verbunden, innerhalb von sieben Jahren nachhaltige Fortschritte vorweisen zu können. Notwendig dafür ist ein tragfähiges Radverkehrskonzept. 2014 und erneut 2017 wurde die Stadtverwaltung vom Rat damit beauftragt, das alte Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999 fortzuschreiben.
Leider wird an diesem Konzept vier Jahre nach dem Eintritt in den AGFS im März 2020 noch nicht einmal gearbeitet. Aktuell soll eine Ausschreibung für die Erarbeitung des Konzeptes erstellt werden. Wir erwarten eine sehr zeitnahe Umsetzung. Dazu fordern wir den Rat auf, in seiner Sitzung am 12. März einen Beschluss zu fassen, der dafür eine Frist setzt. Nur so kann die Verabschiedung des Radverkehrskonzeptes innerhalb diesen Jahres noch gelingen.
Das Radverkehrskonzept sollte Antworten auf alle Fragen zum Radfahren in Bochum klären. Dazu gehören die Forderungen, die das Bündnis Radwende Bochum im Januar diesen Jahres aufgestellt hat:
- Ausbau des Radwege-Netzes in der ganzen Stadt in zwei Schritten bis zum Jahr 2030 unter Beachtung der ERA
- Tempo 30 überall dort, wo es keine Radwege gibt
- Adäquate Erhöhung des Budgets für den Radverkehr im städtischen Haushalt
- Einstellung von mehr Radverkehrsbeauftragten, die an allen Planungen zum Straßenverkehr beteiligt werden müssen
- Bessere Instandhaltung und Wartung von Radwegen
Radwende Bochum erwartet an der Ausschreibung und Entwicklung des Radverkehrskonzeptes intensiv beteiligt zu werden. Als aktive Radler*innen kennen wir die Schwachstellen des bisherigen Straßennetzes sehr gut.
Andere Verbesserungen für das Radfahren in Bochum müssen deswegen dennoch nicht auf nächstes Jahr verschoben werden. Sie könnten bereits in den kommenden Monaten beschlossen und umgesetzt werden:
- Sperrung des Durchgangsverkehrs auf der Hans-Böckler-Straße
- Beseitigung der Gefahrenstellen auf bestehenden Radwegen
- Einhaltung der geltenden Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) bei Neuplanungen
- Mehr Stellplätze und Servicestationen für Fahrräder
- Bessere Instandhaltung und Wartung von Radwegen
- Konsequentes Vorgehen der Behörden gegen das Parken auf Radwegen
- Visuell einsehbarer Mängelmelder