Studie: Die Mobilitätswende kommt in den nächsten 10 Jahren

Nachhaltiger Verkehr wird bis 2030 den Autoverkehr in den größten Städten der Welt überholen. Dies zeigt die Studie Mobility Futures, die das Marktforschungsinstitut Kantar erstellt hat. Dabei wurden über 20.000 Stadtbewohner zu ihren aktuellen Mobilitätserfahrungen und ihren gewünschten Verkehrsmitteln befragt. Die Studie umfasste auch eine Reihe von Gesprächen mit 53 Mobilitätsexperten aus 14 Ländern, die ihre Sichtweise zu den Ergebnissen und Vorhersagen darlegten.

2030 wird in den größten Städten der Welt der globale Wendepunkt für nachhaltige Mobilität erreicht. Das geht aus einer neuen Analyse der Kantar-Studie „Mobility Futures“ hervor, die auf dem UN-Habitat World Urban Forum vorgestellt wurde.

Die privaten Autofahrten werden in den größten Städten der Welt im nächsten Jahrzehnt um zehn Prozent zurückgehen. Der Aufstieg der Sharing Economy, der Multimodalität und der autonomen Fahrzeuge sowie die Alterung der Weltbevölkerung werden den Bedarf, ein Auto zu besitzen, verringern. Die stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, sowie mehr Rad- und Fußgängerverkehr gleicht diesen Rückgang aus. Die Bürger steigen auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel um, was bis 2030 für 49 Prozent aller Fahrten innerhalb der Städte gilt. Dem stehen dann 46 Prozent Autonutzung gegenüber. Aktuell wird das Auto noch für 51 Prozent aller Fahrten genutzt. Die restlichen fünf Prozent werden auf Taxi und Mitfahrgelegenheiten sowie auf andere Verkehrsmittel wie Fähren entfallen.

Dem Fahrrad wird bis 2030 ein Anstieg von 18 Prozent prognostiziert, damit wächst die Fahrradnutzung im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln am schnellsten. Zu Fuß zu gehen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel werden um 15 Prozent bzw. sechs Prozent zunehmen. Tausende von Infrastrukturprojekten auf der ganzen Welt, wie z.B. der Ausbau von Radwegen und Fahrrad-Sharing-Systemen, Fußgängerprojekte und Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs tragen zu diesem neuen Mobilitätsverhalten bei.

In diesem Zusammenhang prognostiziert Kantar, dass die Menschen in den 31 untersuchten Städten mit bis zu 36,7 Millionen Bewohnern in den nächsten zehn Jahren ihr Mobilitätsverhalten verändern werden. Manchester wird die größte Verlagerung der Verkehrsnutzung erleben, gefolgt von Moskau und São Paulo.

„Städte auf der ganzen Welt müssen zukünftig strategisch für die sich verändernden Mobilitätsbedürfnisse ihrer Bewohner planen. Damit dieser Wandel stattfinden kann, muss er sowohl von den Städten als auch von den Menschen geführt werden – die Bürger werden nicht allein handeln. Die Kommunen müssen Infrastrukturinvestitionen mit einer robusten städtischen Mobilitätspolitik und Sensibilisierung­sinitiativen in Einklang bringen, um das Vertrauen und die Unterstützung ihrer Bürger zu gewinnen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es für Politiker erhebliche Vorteile mit sich bringt, wenn sie den städtischen Verkehr richtig angehen.“ Rolf Kullen, Mobility Director bei Kantar

Die gesamte Presseinformation und Infografiken unter www.kantartns.de.