Umweltbundesamt: E-Scooter momentan kein Beitrag zur Verkehrswende
Nun sind auch in Bochum immer mehr E-Scooter unterwegs. Die WAZ berichtete vor einigen Tagen: 500 weitere Leih-E-Scooter rollen durch die Stadt.
Neben dem ADFC kommt nun auch das Umweltbundesamt (UBA) im Gegensatz zu Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu dem vorläufigen Ergebnis, dass damit kein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
Das Umweltbundesamt hat auf seiner Website erste Erkenntnisse zusammengestellt, wie elektrische Tretroller genutzt werden und wie umweltfreundlich sie sind. Dabei kommt das UBA zu folgendem Fazit: „Als Leihfahrzeug in Innenstädten, wo ÖPNV-Netze gut ausgebaut und die kurzen Wege gut per Fuß & Fahrrad zurückzulegen sind, bringen die Roller eher Nachteile für die Umwelt – und drohen als zusätzlicher Nutzer der bereits unzureichend ausgebauten Infrastruktur das Zufußgehen und Fahrradfahren unattraktiver zu machen.“
Auch der Deutsche Städtetag hatte in seinen Handlungsempfehlungen für deutsche Städte und Gemeinden zum Umgang mit stationslosen Verleihsystemen deutlich gemacht, dass positive Wirkungen von diesen System nur dann ausgehen können, „wenn das private Auto in den Städten an Attraktivität verliert,“ Ohne Regulation käme es leicht zu einer „Überlastung des Stadtraums“ und in „peripheren Stadtgebieten sowie in kleineren Städte“ seien keine E-Scooter verfügbar. „Gerade dort, wo die Leihroller den ÖPNV stärken könnten, fehlt das Angebot.“
Weitere Infos:
- UBA: E-Scooter momentan kein Beitrag zur Verkehrswende
- ADFC: E-Scooter in Deutschland
- Tagesspiegel: Den Ärger überlässt Scheuer gern den anderen
- Studie Agora / Städtetag: E-Tretroller im Stadtverkehr